Kawasaki Z 650 B
BMW F650 GS Dakar
XT 500
R100 GS
F800 GS
Pitts Steilwand
Vita & Porträt
Doris Wiedemann erfährt seit über 30 Jahren als Motorrad-Alleinreisende die Welt. Angefangen hat alles ganz klein: Mit einer Kawasaki Z 650 B erkundete sie eine Woche lang ihre bayerische Heimat. Mit 23 Jahren war sie dann fünf Monate lang mit einer Honda Shadow 700 in den Vereinigten Staaten von Amerika unterwegs. Dort hat sie die Neugierde auf die Menschen unseres Planeten endgültig gepackt.
In Deutschland kaufte sie eine BMW R 100 GS/PD. Die erste Testfahrt führte in den Norden, sechs Wochen Dänemark, Norwegen und Schweden. Ein anschließendes Enduro-Training überzeugte sie: „Wir bleiben zusammen.“
Wiedemann rüstete die BMW 1996 mit einem 42 Liter großen Acerbis-Tank, selbstgebauten Alukisten und einem Federbein von Öhlins aus, für sechs gemeinsame Monate rund um Australien. Dort wurde bei einem Unfall der Tachometer beschädigt. Daher begleitete ein IMO von TOURATECH sie auf der nächste Reise, sieben Monate quer durch Afrika im Winter 1997/98.
Die nächsten Reisen führten in den Osten: Doris Wiedemann fuhr nach Wladiwostok, besuchte Nord- und Süd-Korea sowie Japan, und fuhr noch einmal quer durch Russland wieder nach Hause.
„Ich bringe dein Motorrad nach China hinein, aber nicht wieder heraus.“ Dieser Satz veranlasste die Abenteurerin im Frühjahr 2005 zu einer Fahrt durch Polen, die Ukraine, Kasachstan und die Mongolei. Da sie ihre treue R100 GS nicht in China lassen wollte, kaufte sie für diese Reise eine gebrauchte TT 39, den Touratechumbau der BMW F650 GS Dakar. Gemeinsam haben sie insgesamt sechs Monate in China verbracht – ohne den vom chinesischen Staat vorgeschriebenen Führer. Und weil sich Abenteuer nicht planen lassen, kam damals an der Grenze alles ganz anders, und Rotbäckchen, die BMW F650 GS/PD, ist ebenfalls wieder nach Deutschland zurück gekommen.
2009 hat die Alleinreisende ihrem Lebenslauf eine weitere Er-Fahrung hinzugefügt: Erstmals war sie mit einem Reisepartner unterwegs. Bei +25°C fuhren sie vom südlichsten Punkt der kontinentalen USA, Key West Florida, mitten im Winter zum Polarmeer in Alaska – durch Eis und Schnee, bei -52°C. Seit dem ist Doris Wiedemann die erste Frau, die den Dalton Highway mit dem Motorrad im Winter gefahren ist. Um sich aufzuwärmen hat sie ihr Rotbäckchen, die F650GS Dakar, nach Kamerun in Zentralafrika verschifft und dort mehrere „warme“ Winter mit ihr verbracht. Und weil Abenteuer auch vor der Haustür zu finden sind, fuhr Sie auf dem Oktoberfest in München als Steilwandfahrerin in Pitt’s Todeswand.
“Zwischenmenschliche Beziehungen sind die größten Abenteuer der Menschheit.“ In diesem Sinne sieht sich Doris Wiedemann als Abenteuerin: Ihre Neugierde auf die Menschen in den verschiedenen Kulturen dieser Erde lockt sie immer wieder hinter dem Schreibtisch hervor.
Alleine unterwegs zu sein hat einige Nachteile: Da ist kein vertrauter Gesprächspartner und niemand, mit dem man Gepäck und Organisation, Freud und Leid einer Reise teilen kann. Für Doris Wiedemann überwiegen jedoch die Vorteile: Sie taucht mit Haut und Haar in die fremden Kulturen ein, und findet Wege mit Leuten zu kommunizieren, deren Sprache sie nicht kennt. Vielen Gastgebern fällt es leichter eine einzelne Person einzuladen – sowohl aus sozialen als auch aus finanziellen Gründen. Als Alleinstehende wird die Reisende ohne viel Aufhebens in den Haushalt ihrer Gastgeber integriert und fügt sich in das Familienleben ein. Auf diese Weise erlebt sie – völlig subjektiv und ohne statistischen Regeln zu genügen – das Leben in anderen Ländern.
Doris Wiedemann:
Überall auf der Welt gibt es Wut und Enttäuschung sowie Angst und Trauer. Aber es gibt auch überall auf der Welt Liebe und Zuneigung, Freude und Hilfsbereitschaft.
Das Leben in der großen, weiten Welt ist ebenso vielfältig und interessant wie in dem kleinen bayerischen Dorf, in dem ich lebe, nur ein bisschen anders. Und es sind die vielen kleinen Freuden des Alltags, die das Leben wirklich lebenswert machen – überall auf der Welt!
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